Schwangerschaft und Geburt

Mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle (Befruchtung) beginnt die wundervolle Entwicklung eines neuen Lebens. Die befruchtete Eizelle (Zygote) beginnt sich zu teilen und nistet sich in die Gebärmutter ein. Im Mutterleib wird das ungeborene Kind geschützt und versorgt, sodass es wachsen und sich entwickeln kann. Ungefähr 9 Monate nach der Befruchtung kündigen Wehen die Geburt an und der Säugling kommt zur Welt.

Arbeitsmittel

Schwangerschaft

Da sich der weibliche Körper früh auf die Schwangerschaft einstellt, merken Frauen oft schon, dass sie schwanger sind, obwohl sie noch gar keinen Schwangerschaftstest gemacht haben. Das deutlichste Zeichen für eine Schwangerschaft ist das Ausbleiben der Regelblutung. Aber auch ein Spannungsgefühl und Überempfindlichkeit in den Brüsten, ein Ziehen im Unterbauch, morgendliche Übelkeit, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, ein besonders großer Appetit oder die Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel und Gerüche sind mögliche Anzeichen einer beginnenden Schwangerschaft.

Etwa 7 Tage nach der Befruchtung nistet sich die befruchtete Eizelle in die gut durchblutete Gebärmutterschleimhaut ein. Danach bildet sich an der Gebärmutterwand der Mutterkuchen (Plazenta), der die Verbindung bildet zwischen dem Blutkreislauf des ungeborenen Kindes und dem Blutkreislauf der Mutter. Die Verbindung zwischen Mutterkuchen und Kind wird über die Nabelschnur hergestellt, über die das Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Kohlenstoffdioxid und andere Stoffwechselendprodukte werden über die Nabelschnur abtransportiert. Der Mutterkuchen produziert auch Botenstoffe, die wichtig für den Verlauf der Schwangerschaft sind.

Illustration: Viele Spermien schwirren um eine Eizelle. Eine dringt gerade in diese ein.
Befruchtung der Eizelle
Illustration: Mutterkuchen und Nabelschnur
Das ungeborene Kind wird über den Mutterkuchen und die Nabelschnur versorgt.

In den ersten 8 Wochen der Schwangerschaft wird das Kind im Mutterleib als Embryo bezeichnet. In dieser Zeit werden die Organe angelegt und die spätere Körperform bildet sich aus. Ab der 9. Woche wird das Kind Fötus genannt. Es beginnt die sogenannte Fetalzeit. Der Fötus (Fetus) entwickelt sich weiter, die Organe reifen und der Körper wächst. Die Fruchtblase, die den Fötus umgibt, enthält Fruchtwasser. Der Fötus schwimmt im Fruchtwasser und wird so vor Stößen, Lärm und Krankheitserregern geschützt. Nach durchschnittlich 268 Tagen (das sind knapp über 38 Wochen bzw. ungefähr 9 Monate) setzen die Wehen ein.

Bei regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes wird kontrolliert, ob Fehlbildungen oder andere Auffälligkeiten vorliegen. Dabei wird auch die Körperlänge des ungeborenen Kindes festgestellt, um mögliche Entwicklungsverzögerungen zu erkennen. Bis zur 18. Woche wird die Körperlänge des ungeborenen Kindes aufgrund der Körperhaltung im Mutterleib als Scheitel-Steiß-Länge (SSL), das heißt vom Kopf bis zum Steißbein, angegeben. Ab der 18. Woche misst man vom Scheitel bis zur Ferse.

Entwicklung im Mutterleib

1. Monat 2. Monat 3. Monat 4. Monat 5. Monat 6. Monat 7. Monat 8. Monat 9. Monat
Gewicht
< 1 g
Größe
4 mm

Abb. 3
Entwicklung des Kindes im Mutterleib
Gut zu wissen!
Da der Zeitpunkt der Befruchtung nur selten bekannt ist, wird die Dauer der Schwangerschaft von Gynäkologinnen und Gynäkologen ab dem ersten Tag der letzten Monatsblutung berechnet. Demnach gibt der Gynäkologe oder die Gynäkologin die Dauer der Schwangerschaft mit 40 Wochen an, weil die Befruchtung kurz nach dem Eisprung, also 2 Wochen nach der letzten Menstruation, stattfindet.

Geburt

Der Fötus bereitet sich oft schon mehrere Wochen im Voraus auf die Geburt vor, indem er die Geburtslage einnimmt. Normalerweise ist das die Schädellage, das heißt mit dem Kopf voran in Richtung Geburtskanal liegend. Dies kann bereits Wochen vor der Geburt der Fall sein! Die Geburtswehen setzen ungefähr 38 Wochen nach der Befruchtung ein. Dabei zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter immer wieder zusammen. Die Wehen treten in regelmäßigen Abständen auf, ihre Häufigkeit, Dauer und Stärke nehmen aber oft mit der Zeit zu. Auch verringert sich der Abstand zwischen den Geburtswehen. Die Geburtswehen bewirken, dass das Kind aus der Gebärmutter durch den Geburtskanal nach außen gepresst wird. Da die Schädelknochen eines Säuglings noch nicht vollständig miteinander verwachsen sind, können sie sich übereinander schieben. So wird der Kopfdurchmesser kurzzeitig verringert und der Weg durch den Geburtskanal erleichtert. Nach der Geburt des Kindes folgt die Nachgeburt. Dabei wird durch weitere Wehen der Mutterkuchen abgelöst und ausgestoßen.

Illustiert, die Verschiebung der Fontanellen im Geburtskanal
Der Kopfdurchmesser kann beim Weg durch den Geburtskanal kurzzeitig verkleinert werden, da die Schädelknochen des Kindes noch nicht vollständig miteinander verwachsen sind.

Direkt nach der Geburt macht der Säugling seinen ersten Atemzug und die Lunge entfaltet sich. Nun wird die Nabelschnur durchtrennt. Nach einer ersten Untersuchung durch den Arzt oder die Ärztin kann der Säugling den Eltern übergeben werden. Dieser erste Kontakt ist sehr wichtig für die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind.

Ernährung des Säuglings mit Muttermilch

Die weiblichen Brüste bestehen aus Fettgewebe, in das Milchdrüsen eingelagert sind. Über Milchgänge wird die darin produzierte Muttermilch zu den Brustwarzen geleitet. Bereits ab dem 2. Monat der Schwangerschaft bereiten sich die Brüste auf die Milchproduktion und damit auf die Versorgung des Säuglings vor. Dabei vergrößern sich die Milchdrüsen und die Milchgänge.

    Abb. 5

    Die Zusammensetzung der Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt. In den ersten Tagen nach der Geburt wird die sogenannte Vormilch (Kolostrum) produziert. Diese Milch ist besonders leicht verdaulich und enthält neben lebenswichtigen Nährstoffen auch wichtige Substanzen für das Immunsystem, die den Körper vor Infektionen schützen. Einige Tage nach der Geburt kommt es zum sogenannten Milcheinschuss. Ab nun wird die reife Muttermilch produziert, die der Ernährung des Kindes in den folgenden Monaten dient.

    Bild eines braunäugigen Babys im Blümchenjumper, welches gerade an der Brust der Mutter saugt, beziehungsweise gestillt wird.
    Trinkender Säugling

    Der Suchreflex und ein gut ausgeprägter Geruchssinn ermöglichen es dem Säugling, die Brustwarze zu finden. Mithilfe des Saugreflexes nimmt er die Milch auf. Das Saugen des Kindes bewirkt, dass weiter Milch produziert wird. Das Stillen ist sehr wichtig – nicht nur für die Versorgung des Säuglings mit Nährstoffen und die Unterstützung seines Immunsystems, sondern auch für die Mutter-Kind-Bindung.

    38. Schwangerschaft und Geburt
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