Vom Mädchen zur Frau
Die weiblichen Fortpflanzungsorgane sind von Geburt an angelegt und entwickeln sich in der Pubertät. Die Eierstöcke wachsen, die ersten Eizellen reifen und die erste Monatsblutung tritt ein. Botenstoffe sorgen dafür, dass sich der Menstruationszyklus einstellt. Die Regelblutung zeigt, dass sich der Körper richtig entwickelt und die Fortpflanzungsorgane ihre Funktion aufnehmen.
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Bau und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane
Die Fortpflanzungsorgane der Frau befinden sich im Unterleib, wo sie durch die Beckenknochen geschützt sind. Von außen sichtbar sind die großen Schamlippen. Sie umschließen die kleinen Schamlippen und die Klitoris. Die Klitoris ist berührungsempfindlich und spielt eine wichtige Rolle beim Lustempfinden der Frau. Die Scheidenöffnung liegt zwischen der Harnröhre und dem Darmausgang.
Die Scheide (Vagina) ist ein dehnbarer Muskelschlauch, der am Eingang eng und im Inneren weiter ist. Hinter der Scheidenöffnung liegt das Jungfernhäutchen (Hymen). An die Scheide schließt die Gebärmutter (Uterus) an. Sie ist birnenförmig, besteht aus dicken Muskelwänden und hat im Inneren einen Hohlraum. Zur Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut und wird gut durchblutet.
Die Eileiter führen von der Gebärmutter zu den Eierstöcken. In den Eierstöcken reifen in den Eibläschen (Follikel) die Eizellen heran. Ist ein Ei reif, kommt es (ungefähr einmal im Monat) zum Eisprung (Follikelsprung), bei dem das Eibläschen platzt und die Eizelle in den Eileiter entlässt. Durch Zusammenziehen der Eileitermuskulatur wird die Eizelle in die Gebärmutter transportiert. Die Eizelle ist weniger als einen Tag lang befruchtungsfähig. Sind vor oder ungefähr zum Zeitpunkt des Eisprungs durch Geschlechtsverkehr Spermien in die Scheide gelangt, kann es zur Befruchtung der Eizelle kommen. Da die Eizelle weniger als einen Tag lang befruchtungsfähig ist, findet die Befruchtung bereits im oberen Teil des Eileiters statt.
Die weiblichen Geschlechtsorgane
Hier kannst du die Beschriftung der weiblichen Geschlechtsorgane üben. Ziehe dafür die Begriffe an die richtige Stelle!Der Menstruationszyklus
Früher verstand man die Vorgänge im Körper des Menschen noch nicht so gut. Es war rätselhaft, warum eine Frau Blut verlor, obwohl sie nicht krank war. Abhängig von Zeit und Kultur wurde der Monatsblutung Unterschiedliches zugeschrieben. In der Antike wurde die Zeit der Menstruation als reinigend empfunden. In manchen Religionen wurden Frauen während der Regelblutung als unrein beschrieben. In manchen Gesellschaften glaubte man, dass Frauen während der Menstruation große Macht besäßen. Es gibt auch Kulturen, bei denen die erste Monatsblutung (Menarche) mit einem großen Fest gefeiert wird.
Heute weiß man sehr genau über den Menstruationszyklus Bescheid. Es ist ein natürlicher Vorgang, der im weiblichen Körper von der Menarche bis zur Menopause regelmäßig durchlaufen wird. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und dauert ungefähr 28 Tage lang.
Ablauf des Menstruationszyklus
Die Regelblutung dauert ungefähr 5 Tage. Während dieser Zeit wird die gut durchblutete Gebärmutterschleimhaut abgebaut und ausgestoßen. Gesteuert durch Botenstoffe (Hormone) beginnt danach die Reifung der Eizellen und die Gebärmutterschleimhaut wird erneut aufgebaut. Dabei kann sie um das Zehnfache dicker werden. Ungefähr am 14. Tag findet der Eisprung statt und eine reife Eizelle wird entlang des Eileiters Richtung Gebärmutter transportiert. Die Gebärmutter verdickt sich weiter und bereitet sich so auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Ist es zu keiner Befruchtung gekommen, setzt die Menstruation ein und der Zyklus beginnt erneut.
Scheidenausfluss
Ausfluss aus der Scheide ist ganz normal. Bereits mehrere Monate vor der Menarche kommt es zum ersten Ausfluss. Auch während eines Zyklus können Absonderungen aus der Scheide austreten. Frauen, die mit den Vorgängen im Körper schon vertrauter sind, können durch die Farbe und die Zähigkeit dieses Schleims feststellen, in welcher Phase des Zyklus sie sich befinden. Der Ausfluss unterstützt unter anderem die Gesunderhaltung der Scheide und der Gebärmutter. Wenn der Schleim unangenehm riecht und eine grünliche oder andere ungewöhnliche Farbe hat, und wenn es zusätzlich juckt oder brennt, kann das ein Zeichen für eine Infektion sein und sollte unbedingt mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abgeklärt werden.
Menstruationsbeschwerden
Vor und während der Menstruation kann es zu Beschwerden wie Regelschmerzen (Krämpfe im Unterleib) kommen. Diese Beschwerden entstehen durch Botenstoffe sowie dadurch, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Außerdem leiden Frauen und Mädchen während dieser Zeit oft auch unter weiteren Beschwerden wie Hautveränderungen, Müdigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Kopf- und Rückenschmerzen. Seelische Belastung und Stress können die Beschwerden verstärken.
Ruhe, Wärme (
Hygiene ist wichtig
Regelmäßiges Duschen und Waschen des Schambereichs ist wichtig, um sich wohlzufühlen und um unangenehmen Geruch zu vermeiden, weil es in diesem Bereich viele Duftdrüsen gibt. Der Bereich in der Scheide hingegen sollte nicht gewaschen werden. Wie auf der Haut, in der Mundhöhle und im Darm gibt es auch hier viele wichtige Kleinstlebewesen wie Bakterien, die Krankheitserreger abwehren. Seifen oder Duschgels können die Scheidenflora aus ihrem natürlichen Gleichgewicht bringen.
Als Monatshygiene werden Artikel bezeichnet, die dazu dienen, das Menstruationsblut und Scheidenausfluss aufzufangen. Heute werden dafür vor allem Einwegbinden oder Tampons verwendet. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Produkten. Du kannst daher nach deinen persönlichen Bedürfnissen auswählen. Die Produkte unterscheiden sich zum Beispiel in ihrer Länge oder Saugfähigkeit, weil die Blutung nicht an allen Tagen gleich stark ist.
Binden haben eine längliche Form und werden mit Klebestreifen an der Unterhose befestigt. Sie nehmen außen am Körper das Blut auf.
Tampons saugen das Menstruationsblut in der Scheide auf. Dort, wo der Tampon positioniert wird, gibt es kaum Empfindungsnerven, sodass man ihn nicht spürt. Mit einem Rückholbändchen wird der Tampon wieder herausgezogen.
Die dünnen, länglichen Slipeinlagen werden an den Tagen zwischen den Regelblutungen verwendet, um Ausfluss aufzusaugen. Sie können auch zusätzlich zu einem Tampon benutzt werden.
Wichtig ist, dass Binden, Tampons und Slipeinlagen regelmäßig gewechselt werden. Dadurch vermeidet man unangenehme Gerüche und Entzündungen.