Von der Blüte zur Frucht
Aus den mit Pollen befruchteten Eizellen in den Fruchtknoten der Blüten entwickeln sich Samen. Aus den Blüten bilden sich Früchte, die die Samen bis zu deren Reife umschließen. Ein Samen kann sich – bei entsprechenden Bedingungen – zu einer neuen Pflanze entwickeln.
Info für Lehrende
Mehr zu SchuBu+
Aufbau einer Blüte
Alle Blüten erfüllen die gleiche Aufgabe: sie dienen der sexuellen (geschlechtlichen) Fortpflanzung. Dazu tragen sie männliche und weibliche Geschlechtsorgane.
Info für LehrendeBlüten können sehr unterschiedlich aussehen. Betrachtet folgende Blüten! Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede kann man erkennen?
Info für Lehrende
Um den Aufbau von Blüten genauer kennenzulernen, betrachten wir eine Blüte von einem Kulturapfelbaum genauer. Eine Apfelblüte ist zwittrig. Das bedeutet, dass sie männliche und weibliche Geschlechtsorgane besitzt.
Lerne anhand folgender Abbildung die Blütenorgane einer Apfelblüte und deren Aufgaben genauer kennen!
Nun bist du mit dem Aufbau der Blüte vertraut. Bestimmt kannst du die Abbildung dieser aufgeschnittenen Blüte einer Vogelkirsche beschriften!
Wähle aus:
Hast du genau hingeschaut? Worin unterscheidet sich die Blüte der Vogelkirsche von der Blüte eines Apfelbaums?
Bei der Vogelkirsche wird der Stempel aus einem Fruchtblatt gebildet, daher besitzt ihre Blüte nur einen Griffel. Der Fruchtknoten enthält ein bis zwei Samenanlagen, wobei immer nur eine Eizelle befruchtet wird. Daher besitzen die Früchte der Vogelkirsche einen Kern, der den Samen enthält.
Neben Pflanzen mit zwittrigen Blüten gibt es auch solche mit getrenntgeschlechtigen Blüten, die entweder nur Staubblätter (männlich) oder nur Fruchtblätter (weiblich) besitzen. Diese getrenntgeschlechtigen Blüten können entweder auf derselben Pflanze oder auf zwei verschiedenen Pflanzen vorkommen.
Bestäubungsarten
Da Pflanzen mit den Wurzeln an ihrem Standort verankert sind, haben sie Strategien entwickelt, um den Pollen auf die Blüten anderer Pflanzen zu übertragen. Dadurch wird die Selbstbestäubung weitgehend vermieden.
Überlege, welche Vorteile die Fremdbestäubung haben könnte!
Durch einen entsprechenden Bau der Blüte oder durch unterschiedliche Zeiten der Reife von Pollen und Eizellen wird bei zwittrigen und einhäusigen Pflanzen vermieden, dass es zur Bestäubung innerhalb der gleichen Pflanze kommt.
Das ermöglicht eine Durchmischung des Erbmaterials mit anderen Individuen und sorgt für eine höhere Vielfalt innerhalb einer Art. Ändern sich die Umweltbedingungen, können manche Pflanzen dadurch einen Überlebensvorteil haben.
Selbstbestäubung ist aber möglich (z. B. beim Kleinen Schneeglöckchen). Dadurch können sich Pflanzen auch vermehren, wenn kein Partner vorhanden ist.
Tierbestäubung
Viele Pflanzen locken durch auffällige Blüten (Färbung, Form und Duftstoffe) Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Fliegen an. Als Belohnung erhalten die Tiere Nektar, der in speziellen Drüsen gebildet wird, sowie Pollen. Dabei sind die Blüten an die Körperform und das Verhalten des jeweiligen Bestäubers angepasst.
Beim Sammeln von Nektar bleibt Pollen am Körper der Insekten hängen. Besuchen sie weitere Blüten, wird der Pollen auf deren Narben übertragen. So kommt es zur Bestäubung.
Pflanzen der Gattung Ragwurzen haben eine besondere Strategie entwickelt, bei der sie ihre Bestäuber nicht belohnen, sondern täuschen. Ihre Blüten ähneln bestimmten weiblichen Insekten. Die Männchen werden durch Duftstoffe angelockt. Versuchen diese, sich mit der Blüte zu paaren, wird Pollen auf ihren Körper übertragen.
Vor allem in tropischen und subtropischen Regionen werden Blüten auch durch Vögel (wie Kolibris) sowie durch Säugetiere (wie Fledertiere) bestäubt.
Windbestäubung
Pflanzen wie Haseln, Birken und Süßgräser werden durch den Wind bestäubt. Sie haben unscheinbare Blüten und produzieren vergleichsweise große Mengen an leichtem Pollen, damit dieser mit dem Wind verweht und zu anderen Pflanzen transportiert werden kann.
Werden normalerweise harmlose Stoffe, die in den Körper gelangen, vom Immunsystem übermäßig bekämpft, spricht man von einer Allergie. Besonders die Pollen windbestäubter Pflanzen können Allergikerinnen und Allergikern zu schaffen machen, da sie in großen Mengen produziert und über weite Strecken verbreitet werden. Der Körper reagiert darauf mit Schnupfen, die Augen können anschwellen, jucken und tränen. Darüber hinaus kann sich allergisches Asthma entwickeln.
Bestäubung
Wähle die Bestäubungsstrategie dieser Pflanzen!
Entwicklung der Früchte
Nach der Bestäubung wächst aus einem Pollenkorn ein Pollenschlauch durch den Griffel bis zur Eizelle. Am Ende des Pollenschlauchs wird die männliche Geschlechtszelle freigesetzt, die die Eizelle befruchtet.
Ziele das Pollenkorn auf die Narbe und beobachte, was passiert!
Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Samenanlage der Samen. Dieser enthält den Pflanzenembryo und Nährgewebe. Kurz nach der Befruchtung vertrocknen die Blätter der Blüte, nur der Fruchtknoten beginnt zu wachsen und entwickelt sich zur Frucht.
Beobachte die Entwicklung von der Befruchtung bis zur reifen Frucht!
Das Fruchtfleisch kann sich aus unterschiedlichen Bestandteilen der Frucht entwickeln.
Betrachte die obere Abbildung und entscheide, aus welchem Teil der Blüte sich das Fruchtfleisch des Apfels entwickelt hat!
Beim Apfel entwickelt sich das Fruchtfleisch aus dem Blütenboden der Blüte. Der Rest der Blütenblätter ist am unteren Teil des Apfels erkennbar.
Abhängig vom Aufbau der Frucht unterscheidet man verschiedene Fruchttypen. Beispielsweise sind Haselnüsse Nussfrüchte, deren Samen von einer holzigen Fruchtwand umgeben ist.
Wohlschmeckende Früchte locken Tiere an, die diese fressen und damit die Samen verbreiten. Viele Früchte dienen auch der Ernährung des Menschen.
Botanik-Bistro
Ihr kocht heute im Botanik-Bistro. Das Konzept: Alles, was botanisch eine Frucht ist, landet im Früchte-Smoothie – egal, wie seltsam es klingt.Es gibt auch Früchte, die nicht gut schmecken oder sogar giftig sind. Überlegt gemeinsam, welchen Grund es haben könnte, dass manche Früchte Giftstoffe enthalten!
Info für Lehrende