Die Geschichte des Programmierens

Lange Zeit mussten Menschen alle Arbeit selber erledigen. Erst mit der Industriellen Revolution wurden Maschinen im Leben der Menschen immer wichtiger. Diese übernahmen auch viele sich wiederholende Aufgaben und Arbeitsabläufe. Damit wurde das Programmieren dieser Maschinen wichtig, um sie zu steuern.

So wurde 1804, also 140 Jahre vor Erfindung des ersten Computers, von Joseph-Marie Jacquard ein Webstuhl entwickelt, der auch

komplizierte Muster durch Programmierung weben konnte. Dabei wurden die Informationen als „Lochcode“ auf lange Kartenstreifen gegeben und mit Nadeln abgetastet:

Man sieht die Lochkartensteuerung einer Jaquard-Maschine im Historischen Zentrum Wuppertal.
Jaquard-Webstuhl

Bei einem Loch wurde der Faden gehoben; war kein Loch, wurde der Faden gesenkt.

Einige Jahre später plante Charles Babbage 1837 eine Rechenmaschine zu bauen, die ebenfalls mit der Hilfe von Lochkarten hätte programmiert werden sollen, womit sie unserer modernen Idee eines Computers schon recht nahe kommt. Diese „Analytical Engine“ wurde zwar nie gebaut, sie inspirierte aber die Mathematikerin Ada Lovelace.

Ada Lovelace erkannte die Möglichkeiten einer solchen Maschine und schrieb ein

Babbage's Analytical Engine
Analytical-Engine

Programm für sie. Deshalb gilt sie vielen als erste Programmiererin der Welt. Nach ihr ist die Programmiersprache Ada benannt.

Erst rund hundert Jahre später, Anfang der 1940er Jahre, kam es mit den ersten elektronischen Computern auch zu einer

intensiveren Auseinandersetzung damit, wie man diese programmieren könnte. 1946 wurde der ENIAC-Computer erfunden, ein elektronischer Rechner, der nicht nur eine sondern mehrere Zwecke erfüllen konnte. Dazu musste er aber programmiert werden. Dies war beim ENIAC zu Beginn sehr kompliziert: So wurde programmiert, indem die Verbindungen mit Leitungen immer wieder umgesteckt werden mussten, während die Operationen auf Drehschaltern eingestellt wurden.

Dies war sehr aufwändig. Der Mathematiker John von Neumann

Eniac
ENIAC-Computer

entwickelte deshalb ein Programm, das direkt im Speicher des Computers angelegt war. Dadurch verlangsamte sich zwar die Rechengeschwindigkeit, aber durch die Zeitersparnis beim Umprogrammieren wurde trotzdem Zeit gewonnen.

Mit dem vermehrten Einsatz von Computern, die immer vielseitiger einsetzbar und leistungsfähiger wurden, wurde auch die Frage immer wichtiger, wie man mit diesen kommunizieren – sie also programmieren – sollte. Somit wurde nicht nur die Hardware (der Computer selbst), sondern auch die Software von immer größerer Bedeutung. Die Software bestimmt mithilfe von Anweisungen, welche Befehle das Gerät ausführen soll.

Komplizierte Aufgaben in Maschinensprache zu schreiben erwies sich als sehr unübersichtlich, da jede Anweisung nur mit

Maschinencode

0 (Strom aus) und 1 (Strom ein) ausgedrückt wurde (im binären Code). Der Code war dadurch sehr lang und unübersichtlich, Fehler zu finden war für die Programmierer*innen sehr schwierig.

Konrad Zuse entwickelte 1946

die Programmiersprache Plankalkül. Diese wurde zwar nie praktisch verwendet, beeinflusste aber die Entwicklung von höheren Programmiersprachen. Diese Sprachen sind stärker an die menschliche Sprache angepasst und dadurch auch leichter zu programmieren. Dabei wird der Code vor dem Ausführen mithilfe eines Compilers in eine für den Computer verständlichen Binärcode übersetzt.

In den 50er Jahren kam es zur Entwicklung von neuen Programmiersprachen in den USA: Die Programmiersprachen

Fortran, Lisp und COBOL verbreiteten sich rasch. Nach einer internationalen Tagung Ende der 60er kam ALGOL dazu, eine Programmiersprache, die lange Zeit den Standard setzte und viele neue Sprachen beeinflusste.

In den 80er Jahren verbreitete sich sehr schnell BASIC, welche einen leichteren Einstieg ins Programmieren ermöglichen sollte. Es war die Zeit, in der die ersten Home-Computer in vielen Haushalten zu finden waren. Davor waren Computer vor allem an Universitäten verbreitet. In dieser Zeit wurde auch die

Programmiersprache C populär. Sie wird bis heute verwendet.

In den 80er und 90er Jahren gab es bereits hunderte Programmiersprachen.

Javascript

Zu einer neuen Beschleunigung kam

es dann durch die rasche Ausbreitung des Internets in den 90er Jahren. Beispiele für aktuell beliebte Sprachen sind JavaScript, C# und Python.

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  2. Welche Programmiersprache ist nach einer Mathematikerin des 19. Jahrhunderts benannt?
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  4. Computerprogramme sind Teil der …?
  5. Was ist keine Programmiersprache?

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