Schall als Schwingung
Bei Schwingungen unterscheidet man die Fortpflanzungsrichtung und die Schwingungsrichtung. Stehen diese beiden Richtungen senkrecht aufeinander, spricht man von Transversalschwingung. Sind beide Richtungen gleich, ist das eine Longitudinalschwingung.
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Schwingungen und Wellen
Eine periodische Änderung einer physikalischen Größe ist eine Schwingung. Eine Schwingung, die sich im Raum ausbreitet, ist eine Welle.
Eine Schwingung, die senkrecht zu der Richtung verläuft, in die sich die Welle ausbreitet, nennt man Transversalschwingung.
Eine Welle am Meer ist eine Transversalwelle. Die Wasserteilchen schwingen in Richtung oben-unten-oben, aber die Welle „wandert” Richtung Strand.
In Festkörpern kann sich der Schall als Transversalschwingung ausbreiten. Das sieht man auch bei schwingenden Gitarrenseiten.
Wenn die Auslenkungsrichtung gleich mit der Fortpflanzungsrichtung ist, dann nennt man diese Schwingung eine Longitudinalschwingung.
Schallwellen in einem Gas sind Longitudinalwellen. Es kommt zu Verdichtungen und Verdünnungen der Luft rund um den Schallsender.
Ausbreitung von Schall
Schall kann sich nicht nur in der Luft ausbreiten.
Delfine senden Ultraschalltöne aus und können sich so verständigen und auch orientieren.
Auch wir können Töne im Wasser hören.
Allerdings ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Tönen in den einzelnen Medien unterschiedlich.
Schall breitet sich in Luft mit
Die Kenntnis der Schallgeschwindigkeit in Luft nützt man aus, um die Entfernung eines Blitzes festzustellen. Da sich Licht mit der sehr großen Geschwindigkeit von fast 300 000 km/s ausbreitet, geht man so vor: Sieht man einen Blitz, dann beginnt man die Sekunden zu zählen (21, 22, 23, ...) bis man den Donner hört. Dividiert man die Sekunden zwischen Sehen des Blitzes und Hören des Donners durch „3”, dann weiß man wie viele Kilometer entfernt, es geblitzt hat.
Ton, Klang, Geräusch und Knall
Einen reinen Ton hören wir sehr selten. Wie ein reiner Ton klingt, kannst du hier hören.
Man kann die Transversalschwingung des Schallsenders (Stimmgabel aus Metall) sichtbar machen.
Wenn die Aufzeichnung der Schwingung eines Schallsenders eine solche Form hat, dann wird ein Ton ausgesendet. Eine solche regelmäßige Schwingung nennt man Sinusschwingung.
Der Ton „a” von einer Violine gespielt klingt anders als der Ton „a“ von einem Klavier gespielt. Er hat eine andere Klangfarbe. Wenn du also feststellen kannst, welches Instrument den Ton erzeugt hat, dann muss neben der Sinusschwingung noch etwas anderes dazu kommen. Jedes Musikinstrument hat einen anders gebauten Resonanzkörper. Deshalb werden je nach Musikinstrument unterschiedliche Schwingungen verstärkt. Diese verstärkten Schwingungen nennt man Obertöne. Das heißt, die Violine erzeugt andere Obertöne als das Klavier. Dies ist zu sehen, wenn man die Aufzeichnungen eines bestimmten Tons vergleicht, einmal erzeugt von einer Violine, einmal von einem Klavier.
Bei einem Klang kommen zur reinen Sinusschwingung noch weitere Schwingungen dazu.
Neben dem Ton und dem Klang gibt es in der Akustik auch das Geräusch (z. B. Straßenlärm). In der Physik ist ein Geräusch ein Gemisch aus mehreren Klängen.
Ein Knall ist eine kurze, starke Schallschwingung, die schnell wieder abklingt.
Aufzeichnung von Schwingungen
So sehen die Aufzeichnungen von Ton, Klang, Geräusch und Knall aus:
Bei einem Ton wiederholt sich nach einer bestimmten Zeit der Vorgang. Man nennt eine solche Schwingung daher auch periodische Schwingung.
Eine ganze Schwingung bezeichnet man in einer periodischen Schwingungen den Teil, der sich wiederholt. In der Grafik unten wird die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde angegeben.
Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde wird in Hertz angegeben. 1 Hertz (Hz) = 1 Schwingung pro Sekunde.
Hertz ist die Einheit der Frequenz. Die Frequenz ist ein Maß dafür, wie schnell bei einer periodischen Schwingung die Wiederholungen aufeinanderfolgen.
Tonhöhe und Lautstärke
Aus der Aufzeichnung von Schallschwingungen kann man auch Tonhöhe und Lautstärke herauslesen.
Je höher die Frequenz (d. h. je mehr Schwingungen pro Sekunde), umso höher ist der Ton. Je größer die Amplitude (maximale Auslenkung), umso lauter ist der Ton.
Eigenschaften von Schall
Als hörbaren Schall bezeichnet man Schall zwischen
Schall mit einer Frequenz von weniger als
Tonerzeugung und Hören beim Menschen
a) Unsere Stimme
Damit Schall entsteht, muss etwas schwingen. Unsere Stimme wird vor allem durch die Stimmlippen erzeugt, die sich im Kehlkopf, am oberen Ende der Luftröhre, befinden. Zwischen den beiden Stimmlippen gibt es einen Spalt (Stimmritze). Die Stimmbänder sind elastische Bänder am Rand der Stimmlippen. Wenn wir nun aus der Lunge durch die Luftröhre und die Stimmritze Luft nach außen pressen, kommen die Stimmlippen in Schwingung und so können wir sprechen und singen.
Die verschiedenen Tonhöhen entstehen durch die unterschiedliche Spannung der Stimmlippen, wozu eigene Muskeln, die Stimmmuskeln vorhanden sind.
b) Unser Hörsinn
Auch unser Hörsinn ist komplex und effizient. Wir können ungefähr 400 000 verschiedene Töne wahrnehmen und dabei auch noch ziemlich genau feststellen, aus welcher Richtung sie kommen – und das sogar, wenn wir schlafen.
Beim Hören wird also der Schall zuerst in mechanische Schwingung, dann in Flüssigkeitswellen und schließlich in elektrische Signale umgewandelt. Eine ähnliche Aufgabe erfüllen auch Mikrophone oder Lautsprecher. Dinge, die Schall in andere Energieformen umwandeln können, werden Schallwandler genannt.